Besuch des jüdischen Friedhofs in Ottweiler mit Führung

Sonntag – 18.10.2020 von 17:00 bis 18:00

Kursort

Am Friedhof

Anschrift

Maria-Juchacz-Ring

Beschreibung

Erste Hinweise auf jüdische Bewohner in Ottweiler fanden sich in der 2. Hälfte des 18.Jh. Die Fürsten Wilhelm Heinrich und sein Sohn Ludwig hatten ein sehr distanziertes Verhältnis zum Zuzug jüdischer Familien nach Ottweiler. Erst nach dem Ende des Hauses Nassau-Saarbrücken im Anschluss an die Französische Revolution kam es zu Veränderungen. Napoleon ließ 1803 in Trier, der Hauptstadt des Departements de la Sarre, alle Nationalgüter (Liegenschaften der Fürsten, Kirchen und Klöster) versteigern. Einige jüdische Familien nutzten dies und ersteigerten mehrere Liegenschaften in Ottweiler, vor allem rund um den Schlossplatz. Es entstand in unserer Stadt eine jüdische Gemeinde. Bis 1843 bestatteten die Ottweiler Juden ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Illingen. Auf Anordnung des damaligen Landrates Carl von Rohr musste die hiesige Judengemeinde ab 1842/43 ihre Verstorbenen in Ottweiler bestatten. Seit dieser Zeit gibt es den jüdischen Friedhof in unserer Stadt. Er ist die einzige noch wirklich existierende Erinnerungsstätte an die ehemalige jüdische Gemeinde in Ottweiler. Viele ältere Mitbewohner wundern sich, dass es den Friedhof noch gibt, jüngere Bürger unserer Stadt sind oft erstaunt, dass überhaupt ein jüdischer Friedhof existiert. Gegen das Vergessen, dies ist ein Grund dafür, dass Hans-Joachim Hoffmann, unterstützt durch Klaus Burr, Führungen über den Friedhof anbieten. Wir laden Sie ein, die besondere Atmosphäre dieser Erinnerungsstätte zu erleben.

Wir weisen aufdrücklich darauh hin, dass die Teilnahme an dieser Führung auf eigenes Risiko erfolgt| insofern stellen die Teilnehmenden sowohl den Landkreis als Träger der KVHS als auch die Synagogengemeinde Saar und die Referenten von etwaigen Ansprüchen für entstandene Schäden frei.

Dozent

Hans-Joachim Hoffmann